Presseausweisinhaber Fabian F. Fröhlich outet sich

Transparenz ist das Gebot der Stunde! Ja was sage ich: des Tages, der Woche, des Jahres, des Lebens! Wir wollen mal alle schön gegenseitig auf uns aufpassen, dass wir jemanden überführen, der es mit der Transparenz nicht so genau nimmt. Privatsphäre? Pah! Das gab‘s vielleicht im vorigen Jahrhundert, als die Stasi zwar alles wusste, aber nichts rausgelassen hat. Jetzt sind moderne Zeiten angebrochen – da kann man alles öffentlich machen. Das ist auch völlig alternativlos, denn das ist gelebter Verbraucherschutz.

Was wir Journalisten von anderen erwarten, das können wir konsequenterweise auch von uns selbst verlangen. Publicity Watch nenne ich das (erstmal so als Arbeitstitel, ob da einer schon ein Copyright drauf hat, müssen die Juristen im Verlag mal prüfen). Mir schwebt da Folgendes vor: Für jeden offen zugänglich ins Internet gestellte vierhundert Antworten zu allem, was Sie schon immer über uns Zeitungsfritzen wissen wollten, aber bisher nicht zu fragen wagten. Und bevor die Springerpresse mir persönlich auf die Schliche kommt, gehe ich lieber mit gutem Beispiel voran – Fabian, der gläserne Journalist!

Ja ich gebe es zu, ich habe einen Presseausweis. Ist ja logisch. Ja, auf den bekommt jeder Ausweisinhaber bei hunderten Firmen Presserabatt, schon immer. Warum das so ist? Na damit wir uns bei der Berichterstattung an das Unternehmen oder zumindest die Marke positiv erinnern! Ich nutze das sehr gern, denn das Leben wird so bequemer und billiger. Neulich bei der Autovermietung bekam ich nicht nur nennenswerte Sonderkonditionen, sondern auch höfliche Beratung! Wenn ich nach Berlin fahre, übernachte ich nicht teuer bei der Kollegin vom öffentlich-rechtlichen Rundfunk, sondern preiswert in meiner Lieblings-Hotelkette, per Presseausweis versteht sich. Kulturell ist in der Hauptstadt natürlich mehr los als in Dresden, und hier kommt die richtig fette Ersparnis: Du musst am Einlass nur mit dem Presseausweis wedeln, schon biste drin im Museum, beim Konzert oder auf den angesagten Partys.

Mein Mobilfunktarif ist natürlich ein Pressetarif. Und wer im richtigen Ressort arbeitet, bekommt Haushaltgeräte und Unterhaltungselektronik für Produkttests, DVDs und Bücher zur Rezension, Klamotten für Fotoproduktionen und so weiter. Ich fand das schon eine Frechheit, dass Apple verlangt hat, dass wir das iPad nach dem Test wieder zurückschicken! Die scheinen die üblichen Gepflogenheiten schlichtweg zu ignorieren. Aber bitte, wenn die Krieg wollen … dieses Verhalten habe ich hiermit schonungslos enthüllt.

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