Die Zukunft des Spendens. Aufsätze aus dem Dritten Sektor
In Büchern von Alexander Glück zum Thema Spenden geht es meist um den generellen Zweifel am System des Fundraisings. Sein neues Buch verspricht im Vorwort nun „realitätsnahe und praktikable Ansätze“. Doch leider bleibt das Buch dies über weite Strecken schuldig. Doch fangen wir positiv an: Der Beitrag zum Shark-Projekt ist einer der Aufsätze, der einen guten Eindruck vermittelt. Hier will eine Organisation ausgetretene Spendenpfade verlassen und versucht es mit hohem Maß an Ehrenamt und der Vermarktung von Produkten mit Spendenanteil. Richtig diskutiert wird das Thema Spenden von Christoph Mertl und Florian Kaulichs am Beispiel Österreichs, wenn auch mit diskussionswürdigen Lösungsvorschlägen. Andere Beiträge beschäftigen sich nur am Rand mit der Zukunft des Spendens, sind kaum visionär und bringen das Thema wenig oder gar nicht auf den Punkt. Der Beitrag zum österreichischen Waldviertel wirkt zum Beispiel wie ein Fremdkörper. Das Konzept des Buches will einfach nicht aufgehen. Die Beiträge wirken singulär und sind von der Qualität her – positiv formuliert – sehr unterschiedlich. Es wirkt wie eine wahllose Sammlung, ohne Blick für ein großes Ganzes. Eine redaktionelle Linie fehlt völlig. Das hätte ein gutes Vorwort, das die Aufsätze inhaltlich verbindet, zumindest etwas kitten können, aber Fehlanzeige. Stattdessen reibt sich der Herausgeber lieber an alten Kritikern und wirbt für seine anderen Bücher. Dieses Buch bleibt deutlich hinter dem Anspruch des Titels zurück.
Matthias Daberstiel
Alexander Glück (Hrsg.). Die Zukunft des Spendens. Aufsätze aus dem Dritten Sektor
Pagina Verlag. 2014. 143 Seiten
ISBN: 9783944146416. 17,95 €