Handbuch Gemeinwesenarbeit
Glaubt man den Herausgebern dieses Buches, mangelt es in der Welt nicht an Erfahrungen im (professionellen) Umgang mit sozialen Problemen. Diese sind reichlich vorhanden, und aus ihnen schöpft die Gemeinwesenarbeit im Alltag. Woran es aber wohl mangelt, sind empirisch und theoretisch fundierte Analysen und Erklärungen, die dazu beitragen, das Verständnis innerhalb der Vielfalt der Phänomene in der sozialen Arbeit zu fördern und diese somit weiter zu entwickeln. Dieser Band ist Teil der Reihe „Theorie, Forschung und Praxis der Sozialen Arbeit“ und versteht sich somit als Diskussionsanregung zur Beleuchtung aktueller Problematiken.
Der erste Teil des Buches ist, wie die Herausgeber es selbst nennen, „Meilensteinen“ der Gemeinwesenarbeit gewidmet. Diese machen sie in erster Linie an den Errungenschaften konkreter Personen innerhalb des Tätigkeitsfeldes fest. Die im Titel festgehaltene Internationalität des Betrachtungsfeldes begrenzt sich hier allerdings nicht auf Deutschland, die Schweiz und Österreich, sondern wirft auch Schlaglichter auf Herausforderungen wie Errungenschaften in den Niederlanden, Burkina Faso oder Uruguay.
Auffällig ist auch die Breite der thematischen Räume. Von regionalen (ländlichen) Entwicklungen über spezielle Sozialräume wie der Psychatrie werden Teilbereiche wie Gesundheit, Wohnen, demografischer Wandel oder geschlechterdifferenzierende Arbeitsweisen beleuchtet. Dabei ist dieses Handbuch nicht als Nachschlagewerk gedacht, sondern funktioniert als Sammelstelle heterogener Positionen, die dazu beitragen wollen, die Gemeinwesenarbeit in die Zukunft zu tragen.
Rico Stehfest
Handbuch Gemeinwesenarbeit. Traditionen und Positionen, Konzepte und Methoden. Deutschland – Schweiz – Österreich
Sabine Stövesand, Christoph Stoik, Ueli Troxler (Hrsg.)
Verlag Barbara Budrich. 2013. 457 Seiten
ISBN: 9783866494114. 39,90 €.