Klaus Heil liebt Kaffee und das Lesen

Klaus Heil, Fundraiser-Magazin 6/2014

Klaus Heil

Klaus Heil leitet seit 2007 das Fundraisingbüro Bistum Hildesheim. Dieses Büro ist die älteste kirchliche Fundraising-Unternehmung in der verfassten Kirche in Deutschland und existiert seit 2001.
Klaus Heil wurde in Speyer geboren und studierte nach dem Abitur in Gießen Sportwissenschaft und Germanistik. Der Stadt blieb er lange verbunden. Im Diözesan-Caritasverband Limburg und bei der Arbeitsgemeinschaft der katholischen Kindertagesstätten in Gießen nutzte Heil zum Beispiel sein Wissen als Organisationsentwickler. Vierzehn Jahre lang engagierte er sich im Verwaltungsrat seiner damaligen Heimatgemeinde St. Thomas Morus in Gießen. Nach einem Externendiplom in Sozialarbeit an der Fachhochschule Frankfurt wurde Heil 1993 Geschäftsführer des Caritasverbandes Lahn-Dill-Eder e. V., den er intensiv ausbaute. Ab 2001 leitete er beim Caritasverband Frankfurt e.V. das Fundraising und die Verbandsentwicklung. Gemeinsam mit Susanne Reuter entwickelt er seit 2007 das „Systemische Fundraising“ weiter. Nebenberuflich engagierte sich der begeisterte Skifahrer auch für den Skiverband Pfalz als Verbandstrainer Ski alpin.

  1. Bitte ergänzen Sie folgenden Satz: Ein guter Tag beginnt …
    … mit einem frisch gemahlenen und frisch gebrühten Kaffee – immer mal eine andere Sorte aus meiner Kaffeesammlung. Ich liebe Kaffee.
  2. Was wollten Sie als Kind werden?
    Ich wollte wirklich Missionar werden und nach Afrika gehen – möglichst in den Kongo.
  3. Was würden Sie als Unwort des Jahres vorschlagen?
    Es gibt so viele, Plastiksprech verbreitet sich ja wie Unkraut. „Alternativlos“ war es leider schon, schade. Ich liebe es, die Illusion von Eindeutigkeit in Frage zu stellen. Also, mein Favorit jetzt: „Digital Natives“, ein absurdes Wortkonstrukt. Ich denke dabei an Nerds, die in der Horde leben und sich von weichgekochten Computerchips ernähren.
  4. Welches politische Projekt würden Sie gern beschleunigen?
    Die Energiewende in Deutschland, die leider im politischen Hickhack unterzugehen droht. Während die Amerikaner Bergspitzen absprengen und in Bolivien Atomkraftwerke gebaut werden, haben wir die Chance, eine einzigartige und wirklich nachhaltige Versorgung aus erneuerbaren Energien aufzubauen. Das ist jede Anstrengung wert.
  5. Sie machen eine Zeitreise in das Jahr 1990. Was würden Sie dort tun?
    Ich würde in die neuen Bundesländer gehen und dort so viel Neues mit aufbauen, wie irgend geht. Ich habe zu dieser Zeit tatsächlich mit dem Gedanken gespielt, bin den Schritt aber leider nicht gegangen.
  6. Wem würden Sie mit welcher Begründung einen Orden verleihen?
    Niemand. Bei der Verleihung von Orden kommt mir nicht selten der Verdacht, dass man recht viel falsch machen muss, um einen zu bekommen. Einschlägige Erfahrungen bei Preisverleihungen in der Branche bestätigen mich in der Einschätzung. Auch die wenigen ehrenwerten Ausnahmen verändern nicht das Bild.
  7. Sie treffen den reichsten Menschen der Welt im Aufzug. Was sagen Sie ihm?
    Kommt drauf an, wer der reichste Mensch ist – Reichtum allein sagt ja nichts über die Persönlichkeit aus. Einem der Brüder Albrecht hätte ich gerne meine Anerkennung über die geräuschlose und effektive Art ausgesprochen, wie sie mit ihren Förderstiftungen helfen – und welche Haltung ich dahinter vermute und schätze. Bill Gates macht Charity so, wie seine Landsleute Bergspitzen absprengen. Möglicherweise würde ich ihm das so sagen …
  8. Wer ist für Sie ein Held?
    Ganz sicher die vielen Menschen, die mir begegnen, die ohne auf Zeit und Geld zu schauen nicht nur für sich, sondern auch für andere da sind. Oft mit vollem persönlichen Risiko. Und ganz sicher ist jeder der Freiwilligen, die jetzt in die Ebola-Gebiete reisen, ein Held. Und an dieser Stelle würde ich möglicherweise meine Haltung zur Verleihung von Orden noch mal überprüfen.
  9. Wo hätten Sie gern Ihren Zweitwohnsitz?
    Zweiter in Hamburg. Und dritter in Südtirol, im Pustertal.
  10. Was tun Sie, wenn Sie nichts zu tun haben?
    Lesen, lesen und lesen. Wenn mir dann langweilig wird, lese ich.
  11. Worüber können Sie lachen?
    Über viele kleine Begebenheiten des Alltags, gerne auch zusammen mit anderen. Und hoffentlich immer wieder über mich selbst.
  12. Welche Fehler entschuldigen Sie am ehesten?
    John Lennon sagte: „Das Leben ist das, was geschieht, während du Pläne machst.“ Deshalb ermutige ich mich und andere stets, Dinge zu tun, statt zu lassen. Wenn sich manches dann anders entwickelt: So what? Stillstand, Nichtstun (nicht Muße) und Abwarten sehe ich nicht unbedingt als Fehler, kann ich aber an mir und anderen schlecht aushalten.
  13. Was war früher besser?
    Nichts. Ich lebe lieber vorwärts!
  14. Was sollte über Sie im Lexikon stehen?
    Eine Fußnote? Nein, danke, nicht nötig
  15. Zum Abschluss vervollständigen Sie bitte diese Aussage: Eine Spende ist für mich …
    … der Ausdruck einer Haltung, mir und meiner Organisation näherzukommen. Und ich freue mich, wenn ich dazu etwas beigetragen habe.

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