Ein Hoch auf das Ehrenamt!

Am 5. Dezember ist eine gute Gelegenheit, um allen Ehrenamtlichen ein großes „Dankeschön!“ zu senden. Dann ist nämlich der Tag des internationalen Ehrenamtes, der 1986 von der UN eingeführt wurde. Zu Recht! Sie sind all zu oft die Retter in der Not und sie sind für manche Organsiationen das Lebenselixier. Einige Hilfsorganisationen schätzen den Wert ihrer freiwilligen Unterstützer auf mehrere Milliarden Euro pro Jahr. Zahlen, Tipps und Hintergründe.

Österreich: Ehrenamt ist 5,8 Milliarden Euro wert

Das österreichische Rote Kreuz schätzt, dass Ehrenamtliche der Organisation mehrere hundert Millionen Euro pro Jahr sparen. Mit Bezug auf diese Zahl bezichnet der Präsident des Roten Kreuzes, Gerald Schöpfer, die ehrenamtlichen sogar als „Rückgrat“ der Gesellschaft:  „Sie alle tun das unentgeltlich in ihrer Freizeit, sie leisten Tag- und Nachtdienste – auch an Sonn- und Feiertagen. Dafür kann man ihnen gar nicht oft genug danken“, sagt Schöpfer, der seine Funktion ebenfalls ehrenamtlich ausübt. Laut der Organisationen leisten die Freiwilligen jährlich über elf Millionen Arbeitsstunden. „Würde man die Leistungen der Freiwilligen beim Roten Kreuz monetär bewerten, käme man auf einen Betrag von mehr als 300 Millionen Euro“, sagt Schöpfer. „Die Gemeinschaft erspart sich also erhebliche Kosten durch das ehrenamtliche Engagement.“ Österreichweit würde der Wert der Freiwilligenarbeit laut dem Roten Kreuz rund 5,8 Milliarden Euro pro Jahr betragen.

Deutschland: "Tag für Tag ein starkes Zeichen von Menschlichkeit und Solidarität"

Auch die Tafel in Deutschland könnte ohne das Engagement von Ehrenamtlichen kaum ihre bisherigen Tätigkeiten ausüben. Mehr als 60.000 Ehrenamtliche unterstützen laut der Tafel regelmäßig über 1,5 Millionen bedürftige Personen in Deutschland mit Lebensmitteln. Knapp ein Drittel davon sind Kinder und Jugendliche. „Die bürgerschaftlich Engagierten sind die tragende Säule der Tafeln in Deutschland. Das Engagement der 60.000 schafft ein Klima der Mitmenschlichkeit in unserer Gesellschaft und ist auch in Zukunft absolut unverzichtbar“, sagte Jochen Brühl, Vorsitzender des Bundesverbandes Deutsche Tafel e. V.: „Unsere 60.000 Ehrenamtlichen setzen durch ihr Handeln Tag für Tag ein starkes Zeichen von Menschlichkeit und Solidarität für Bedürftige. Dadurch konnte über die Jahre ein bundesweites Netzwerk von über 900 Tafeln entstehen.“

Besonders stark ist das ehrenamtliche Engagement in Deutschland im ländlichen Raum. Das ergab eine Umfrage von TNS Infratest im Auftrag der Deutschen Bank. Laut Umfrage engagieren sich 60 Prozent der Landbewohner im sozialen Bereich für ihre Region – ganz gleich ob im Sportverein oder in der freiwilligen Feuerwehr.

"Für die Entwicklung ländlicher Regionen ist bürgerschaftliches Engagement unverzichtbar. Es stärkt die Gemeinschaft, erhält die Lebensqualität und sichert die Daseinsvorsorge", sagt Prof. Dr. Heiderose Kilper, Leiterin des Leibniz-Instituts für Regionalentwicklung und Strukturplanung sowie Fachbeiratsmitglied des Wettbewerbs "Ausgezeichnete Orte im Land der Ideen".

Schweiz: Integrierte Freiwilligenkoordination

Laut dem Centre for Philanthropy Studies (CEPS) der Universität Basel sind Freiwillige auch in der Schweiz unverzichtbar für viele Organisationen. Laut der Forschungseinrichtung können 50 Prozent der Schweizerischen Organisationen, welche über feste Mitarbeiter verfügen, mit über 30 Freiwilligen und 1500 kostenlosen Arbeitsstunden pro Jahr rechnen. Das entspricht einer 80 prozentigen Arbeitskraft.

Wer zum Tag des Ehrenamts mehr über die Arbeit mit Freiwilligen lernen will, findet hier den Leitfaden „Integrierte Freiwilligenkoordination“ vom CEPS als gratis Download.

Foto: ÖRK/Anna Stöcher

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