100 Folgen Adveniat-Podcast

Am 18. November 2009 hat die Bischöfliche Aktion Adveniat die erste Folge ihres Podcasts "Hörpunkt Lateinamerika" zum Download angeboten. "Wir wollten den Partnern in Lateinamerika eine Stimme geben“, berichtet Christian Frevel, Leiter der Öffentlichkeitsabteilung bei Adveniat. Mittlerweile wurde bereits die 100. Folge ausgestrahlt.

Tango, Quinoa und Projektarbeit

Reportagen, Interviews, Buch- und Filmtipps bieten ein bis zwei Mal im Monat für 15 Minuten jenen Menschen eine Bühne, die keine Lobby haben und die dennoch für eine gerechtere Gesellschaft kämpfen: arme und benachteiligte Menschen, Minderheiten, Basis- und Randgruppen. "So kann sie nun jeder hören und nicht nur die deutsche Übersetzung ihrer Worte lesen“, ergänzt Christian Frevel. Der Podcast ist also kein Fundraisinginstrument im unmittelbaren Sinne, sondern er fällt als Bildungsinstrument in die Satzungsgemäße Arbeit von Adveniat. Dennoch bietet er der Organisation eine gute Gelegenheit mit Interessenten in Kontakt zu kommen  und auf eigene Projekte hinzuweisen.

In diesem Sinne führt die 100. Folge von Hörpunkt Lateinamerika nach Buenos Aires in das Adveniat-Projekt „El Arranque“. Hier wird Jugendlichen aus Armenvierteln durch Hausaufgabenbetreuung und Freizeitangebote eine neue Chance gegeben. Weiter geht es nach Peru: Das Getreide Quinoa ist in Europa das neue Livestyle-Produkt. Doch können die peruanischen Hochlandbauern von dem Boom profitieren? Und dann zurück nach Buenos Aires: Die bayerischen Musiker von „Quadro Nuevo“ haben sich dort auf die Suche nach den Wurzeln des Tango begeben.

Volontäre und Freiwillige an vorderster Front

Das Konzept für den Hörpunkt Lateinamerika wurde 2009 unter anderem von der damaligen Adveniat Volontärin Julia Mahncke verfasst. Ihre Idee war es, die lateinamerikanische Kultur bekannter zu machen: „Ich hatte den Eindruck, dass in anderen Medien Lateinamerika häufig durch die deutsche Brille gesehen wird", erklärt Mahncke. „Im Podcast sind die Menschen zu hören: auf Spanisch oder Portugiesisch und die originären Geräusche um sie herum. Der Hörer ist in diesem Fall näher dran als der Leser.“

Nicola van Bonn, die derzeit den Hörpunkt Lateinamerika betreut, stimmt dem zu: "Adveniat hat die Chance, über den Podcast die Partner in Lateinamerika selbst zu Wort kommen zu lassen. Nicht wir reden über die Sorgen und Nöte und die Freude und Hoffnung der Menschen, die wir unterstützen, sondern sie erzählen uns selbst, wie sich ihre Situation darstellt. Das hat etwas mit Authentizität und auch mit Respekt zu tun. Über den Podcast haben wir die Möglichkeit, die lateinamerikanische Realität näher an Interessierte und Unterstützer zu bringen und damit auch unserem im Statut festgeschriebenen Bildungsauftrag gerecht zu werden."

Die Kosten für die Produktion des Podcasts sind bescheiden. Gerade ein mal auf 250 Euro pro Folge belaufen sie sich, zuzüglich der Zeit, welche von Freiwilligen für die Produktion und Moderation einer Sendung aufgebracht werden. Einer der freiwilligen Korrespondenten, die teils aus  Deutschland, Lateinamerika und der Karibik stammen, ist der Journalist und Literaturkritiker Thomas Völkner aus Leipzig. Auch er ist ein begeisterter Fürsprecher des Podcasts: „Es ist eine wunderbare Sache, Menschen zuzuhören, wenn sie selbst über ihre Sorgen und Hoffnungen erzählen", sagt Völkner. "Auf diesem Weg erhält man einen unmittelbaren Zugang zu Lateinamerika und seinen Bewohnern."

Download

Heruntergeladen werden die Sendungen im Schnitt von rund 200 interessierten Hörern. Wer sich selbst einen Eindruck von dem kostenlosen Podcast machen will, findet ihn auf der Seite www.blickpunkt-lateinamerika.de/podcast oder im Adveniat-Mediaportal www.medien.adveniat.de. Auf iTunes steht er als kostenfreies Abonnement zur Verfügung. Hier geht's zur 100. Folge.