Schöner scheitern mit Pressearbeit und Katzenfotos

Fundraising schöner scheitern
Achtung, Rutschgefahr! Fehler passieren auch im Fundraising.

Darum geht's: Fundraising, Spenden, Pressearbeit, Mailing, Umweltschutz

Aus Fehlern kann man lernen, dafür muss man sie nicht alle selber machen! Das Fundraiser-Magazin stellt in der Serie „Schöner scheitern“ kleine und große Fehler von Fundraising-Aktionen vor. So ist es oft keine gute Idee, sich der Presse gegenüber in Schweigen zu hüllen. Und auch hochwertige Fotos können manchmal tückisch sein.

Schöner scheitern mit Pressearbeit

„Das beste Interview ist das, was nie geführt wurde“, sagte unser alter Vorstand immer. Das macht die Pressearbeit nicht unbedingt leichter. Ich denke da mit Grauen an unsere große Sommer-Kampagne für den Umweltschutz. Unser Team hatte sich manche Nacht um die Ohren geschlagen. Die Pressemitteilungen waren versendet und die ersten Journalistenanrufe ließen nicht lange auf sich warten, denn das Thema war auch lokalpolitisch brisant.

Dann meldete sich sogar ein Reporter von Spiegel-Online, und der wollte es genauer wissen. „Kein Kommentar!“, gebot der politisch aktive Kuratoriums-Chef. „Füße stillhalten und bloß keine Details an den Spiegel!“ Es kam, wie es kommen musste: Der Reporter recherchierte bei anderen lokalen Umweltgruppen. Die waren sauer auf uns, weil wir das attraktive Förderprojekt verwalten durften. Das Ergebnis war ein kritischer Bericht, der kein gutes Haar an unserer Arbeit  ließ und in dem unser Standpunkt gar nicht vorkam. In der Folge griffen noch weitere Journalisten das Thema auf. Nun hatten wir reichlich Presse – bloß nicht die gewünschte Wirkung.

Schöner scheitern mit Katzenfotos

Vor einigen Jahren wollten wir unseren Tierfreunden im Mailing eine Zusatzfreude machen. Als Dank für die Unterstützung lag jedem Brief eine Postkarte mit einem süßen Katzenfoto bei. Das Druckhaus hatte es gut gemeint und die Karten auf schönen dicken Karton gedruckt. Hochglanz natürlich! Die böse Überraschung kam bei der Post, als wir die Mailings aufliefern wollten: „Das sind aber 21,1 Gramm!“, flötete die Postfrau fröhlich.

Meiner Kollegin und mir war nicht zum Lachen zumute. Diese läppischen 1,1 Gramm zu viel würden die Portokosten fast verdoppeln! Aber mit der Post ist damals wie heute nicht zu verhandeln. Die nächsten Abende verbrachte unser Team damit, alle 5000 Umschläge zu öffnen, die Postkarten gegen leichtere auszutauschen. Das Druckhaus hatte kulanter Weise kostenlos Ersatz geliefert: mit Hundemotiv – wegen der Verwechslungsgefahr. Die Hochglanzpostkarten mit den süßen Kätzchen verschicken wir noch heute zu allen möglichen Anlässen.

Foto: Pixabay/stevepb

Der Artikel ist in der Ausgabe 5/2017 des Fundraiser-Magazins erschienen.

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