Das persönliche Gespräch: Fundraising durch Überzeugung
Dieses Buch ist für mich keine Überraschung. Ich kenne den Autor seit Jahren und erinnere mich an die guten Gespräche, die wir miteinander geführt haben. Dieses Buch wird Mitarbeiter in NGOs verwirren, denn es stellt viele kleine tägliche Handlungsweisen infrage und argumentiert extrem überzeugend. Der Stil ist dabei offen, ehrlich, auffordernd und persönlich. Andreas Schiemenz argumentiert nicht nur, er plädiert. Er bringt keine Beispiele, sondern Handlungsanleitungen. Schritt für Schritt parkt er uns im Kopf um und macht uns klar, dass das bessere Gespräch zuerst einmal von uns selbst abhängt. Nämlich zum Beispiel von der Bereitschaft, neugierig auf Menschen zu sein. Doch warum kann das Buch auch verwirren? Weil es voraussetzt, sich vorurteilsfrei mit dem Thema Verkauf zu beschäftigen. Das ist für viele ein rotes Tuch. Wir verkaufen nichts – wir überzeugen unsere Spender. Und schon hat uns Schiemenz da, wo er uns haben will, denn wir verkaufen doch, und zwar mit Überzeugung. Wer sich darauf einlässt, wird überrascht sein, wie viel er im Leben bereits verkauft hat. Es geht nur darum, es positiver zu denken.
Mit direkter Absprache und eigenen Erlebnissen gelingt es Schiemenz, uns klarzumachen, dass die Chance für das gute Gespräch nicht nur in der Vorbereitung, sondern in der inneren Haltung liegt. Seine Tipps klingen manchmal sehr eigen. Doch er legt sie überzeugend dar, man könnte auch sagen, er verkauft sie perfekt, indem er sich auf uns als Leser einlässt. Das Buch motiviert großartig und ist ein Erfahrungsschatz.
Matthias Daberstiel
Andreas Schiemenz. Das persönliche Gespräch: Fundraising durch Überzeugung
SpringerGabler. 2015. 248 Seiten
ISBN: 9783658014254. [D] 34,99 €, [A] 35,97 €, 48,90 CHF