Einfach nur dagegen

Einfach nur dagegen. Wie wir unseren Kindern die Zukunft verbauen

„Die Verweigerung hat derzeit Konjunktur. ,Wutbürger‘ wurde zum ,Wort des Jahres‘. Der Protest gegen die Münchner Olympiabewerbung und die Revolte gegen den neuen Bahnhof in Stuttgart sind nur Beispiele für ein Phänomen, das in Deutschland um sich greift: das Dagegen-Sein,“ so der Klappentext. Der Autor Gerhard Matzig, Redakteur bei der Süddeutschen Zeitung, führt eine Reihe von Beispielen dafür an, wie Deutschland „auf dem besten Weg ist, seine Zukunft zu verspielen. Und die seiner Kinder dazu“: Einfach nur Dagegen-Sein gegen die Errichtung von Solarstrom- und Windkraftanlagen, den Bau der Elbphilharmonie in Hamburg, den Ausbau von Flughäfen … Wohl jeder kann diese bedauerliche Liste fortsetzen.

„Statt die Zukunft zu gestalten, verweigern wir sie“, schreibt Matzig. Und erklärt, warum wir mit diesem Verhalten auch die Zukunft unserer Kinder auf Spiel setzen: Weil wir somit die Probleme der Zukunft der Nachwelt überlassen. Soweit, so gut – doch welche Lösung bietet Matzig an? Die Stärkung der direkten Demokratie ist ja grundsätzlich begrüßenswert.

Das Buch verspricht Szenarien eines neuen Denkens in Politik, Wirtschaft und Technik, um die Welt von morgen mit Kreativität lebenswert zu machen. Da könnte man da für sein! Doch genau diese Szenarien sind dürftig. Sie rütteln nicht auf. Sie zünden nicht. Sie argumentieren schwach. Es wird gelästert, und das trefflich – doch es gibt keinerlei Impuls. Hier wird keine Energie frei gesetzt. Nichts wirklich Innovatives bleibt beim Lesen hängen.

Und so macht sich nach der Lektüre das lasche Gefühl breit: Gerhard Matzig hat gegen das Dagegen-Sein nichts anzubieten. Er ist einfach nur dagegen.

Daniela Münster

Gerhard Matzig: Einfach nur dagegen. Wie wir unseren Kindern die Zukunft verbauen. Goldmann. 2011. 224 Seiten. ISBN: 9783442312733. 17,99 €

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