Spendenrat und GFK prognostizieren gutes Spendenjahr 2016

Darum geht‘s: Spendenaufkommen, Deutschland, Flüchtlinge

Das deutsche Spendenjahr 2016 wird wohl erfolgreich werden. Das teilte der Deutsche Spendenrat mit. Insgesamt werden fünf Milliarden Euro erwartet. Nach einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung soll es nur einen leichten Rückgang von knapp 10 Prozent geben. Die Gründe sind eindeutig.

Die Deutschen haben von Januar bis September 2016 rund 3,1 Milliarden Euro gespendet. Das ist das zweitbeste Ergebnis der letzten zehn Jahre. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, der durch die Erdbeben in Nepal und die Flüchtlingswelle geprägt war, ist ein Minus von knapp 10 Prozent zu verzeichnen. Das sind Ergebnisse einer aktuellen GfK-Analyse im Auftrag des Deutschen Spendenrats. Dessen Geschäftsführerin Daniela Felser erwartet dieses Jahr etwa fünf Milliarden Euro an Spendeneinahmen in Deutschland. „Auch wenn das Rekordniveau des Jahres 2015 nicht erreicht wird, freuen wir uns, dass sich die langfristig positive Entwicklung der Spendeneinnahmen fortsetzt."

Weniger Menschen spenden öfter

Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum entfällt ein deutlich geringerer Anteil des Spendenvolumens auf die Not-/Katastrophenhilfe. Im Vorjahr wurde in diesem Bereich vor allem wegen der Erdbeben in Nepal und in Zusammenhang mit der Flüchtlingskrise gespendet. Felser hat deshalb eine einfache Erklärung: "Der Grund für den leichten Rückgang des Spendeneinkommens ist in diesem Fall auch positiv, wir hatten bisher keine großen, medienwirksamen Katastrophen in diesem Jahr.“ Nur etwa ein Drittel der Verluste im Bereich der Katastrophenhilfe wird für andere Zwecke gespendet. Rund zwei Drittel gehen dem Markt verloren, da Spender entweder gar nicht mehr oder weniger spenden.
Die Verluste im Spendenvolumen betreffen sonst vor allem den Bereich der humanitären Hilfe. Auch der Tierschutz muss ein Spendenminus verbuchen. Die Spenden für Umwelt-/Naturschutz blieben auf Vorjahresniveau. Der Bereich Kultur-/ Denkmalpflege konnte nach den Verlusten im Vorjahr wieder ein leichtes Plus verzeichnen. Da zum Beispiel Spenden über 2.500 Euro oder Unternehmensspenden von der GfK nicht berücksichtigt werden, dürfte das Spendenaufkommen insgesamt deutlich höher als die prognostizierten 5 Milliarden Euro ausfallen.

Spendenbereitschaft für Flüchtlinge

Rund 2,9 Millionen Menschen – das sind vier Prozent der Deutschen über 10 Jahre – haben in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres Geld für Flüchtlinge gespendet. Während 41 Prozent des Spendenaufkommens für Flüchtlinge für internationale Projekte bestimmt waren, wurden 30 Prozent für nationale Projekte und 29 Prozent für regionale Projekte vor Ort gegeben. Damit wirken weit mehr als die Hälfte der Spenden für Flüchtlinge innerhalb Deutschlands. Spender für die lokalen Flüchtlingsprojekte sind mit einem Durchschnittsalter von 55 Jahren deutlich jünger als der Durchschnitt aller Spender (62 Jahre). Mit durchschnittlich 45 Euro sind die Spenden für Flüchtlinge zudem deutlich höher als die Durchschnittsspende, die bei 32 Euro liegt.

Der Spendenrat stellt auf seiner Website eine Kurzauswertung des Studie zur Verfügung.

Text: MD/PR

Foto: udra11/Fotolia.com, Deutscher Spendenrat, GfK Charity Scope

 

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