„Professionalität und Qualität kosten Geld. Das muss in alle Köpfe.“
Ein Kommentar von Matthias Daberstiel
Die Berichterstattung über NGOs war zur Weihnachtszeit wieder typisch. Nicht die Leistungen der Organisationen standen im Vordergrund, sondern ihre Verwaltungskosten. Meist im Zusammenhang mit beruflichen Fundraisern. Die Erfahrung eines Kollegen, der bei einer Spendenscheck-Übergabe vom Unternehmer zugeraunt bekam: „Aber Sie machen das doch ehrenamtlich oder?“, ist exemplarisch. Warum ist es so schwer zu akzeptieren, dass professionelle Organisation auch Profis braucht? Damit möchte ich nicht die vielen Ehrenamtlichen schlechtreden, die den gemeinnützigen Sektor aufopferungsvoll tragen – die arbeiten ebenfalls sehr professionell! Aber es braucht eben für viele Ansprüche, die Förderer und unsere gemeinnützigen Projekte an uns stellen, auch hauptamtliche Strukturen, die täglich effizient und zeitnah arbeiten. Das ist in vielen NGOs Konsens.
Doch haben das auch die Gemeinnützigen selbst verstanden? Kürzlich meldete sich ein Vereinsvorstand bei mir. Die Teilnahmegebühr für unseren Fundraisingtag von 99 Euro für Vereine (statt 139 Euro ohne Ermäßigung) wäre doch ganz schön happig. Man sei ja schließlich gemeinnützig! Komisch, dass man hier, genau wie die Medien, eine Leistung, die hinter einem Projekt steht, völlig ausblendet und eine stramme Kostenlosmentalität pflegt. Qualität und Professionalität kosten Geld. Es geht um Effizienz und Wirkung. Das muss in alle Köpfe.
Was meinen Sie? Schreiben Sie an meinung@fundraiser-magazin.de
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