„Schadensbegrenzung für übergewichtige Grundschüler?“

Ein Kommentar von Ute Nitzsche

Die McDonald’s Kinderhilfe Stiftung tut sicher viel Gutes. Im Juli verkündete sie per Pressemitteilung, dass das 2012 zusammen mit der Stadt Essen und dem Deutschen Kinderschutzbund Essen an den Start gegangene Kindergesundheitsmobil eine Erfolgsgeschichte sei. Das Mobil wartet an Kitas, Schulen und Flüchtlingsunterkünften, um Kinder und ihre Eltern in Essener Problemvierteln für die Themen Gesundheit, Bewegung, Wahrnehmung und – Achtung! – Ernährung zu sensibilisieren. Nun ist das Fritten- und Burger-Paradies, aus dem die Stiftung hervorgeht, nicht als Anlaufstelle für Gesundheitsapostel bekannt. Das „Happy Meal“ für Kinder sieht zum Beispiel so aus: Chicken McNuggets, Hamburger oder Cheeseburger, Pommes oder „Snack Salad“, Bio-Apfelschorle oder -Milch, Capri-Sonne, Wasser oder Orangensaft, „Frucht-Quatsch“ (ein Frucht-Pürree) oder eine Bio-Apfeltüte. Bei solch einer „gesunden“ Ernährung dauert es freilich nicht lange, bis sich Schlangen vor dem Gesundheitsmobil bilden. Auf dessen Homepage steht sogar, man wolle „die Kindergesundheit stärken“. Und was heißt das dann? Schadensbegrenzung für fastfood­geschädigte, übergewichtige Grundschüler? So wirklich wundert es mich nämlich nicht, dass die Aktion ausgerechnet an einem sozialen Brennpunkt so erfolgreich sein soll. Das bekannte Schnellrestaurant um die Ecke wird schon für Zulauf sorgen. Irgendwie liegt mir das Projekt ziemlich schwer im Magen.

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